Kopernikus: So geht Energiewende

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ENSURE
Laufzeit: 01.09.2016 - 31.12.2019
Schwerpunkt:
#Transformation des Energiesystems, #Prognoseunsicherheiten im Verteilnetz und Übertragungsnetz #Sektorenkopplung
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„Wie viel Netz brauchen wir in Deutschland und wie können wir die optimale Netzstruktur bauen? Noch weiß keiner, wie diese Netzstruktur aussehen muss, wenn wir 80 bis 90 % des Stroms aus Erneuerbaren Energien realisieren. Darauf sucht das Projekt ENSURE jetzt Antworten“, sagte die damalige Bundesforschungsministerin Johanna Wanka bei einer Rede am 13. Oktober 2016 in Jülich.
Das Kopernikus-Projekt ENSURE verfolgt mit einem ganzheitlichen systemischen Ansatz das Ziel, neue Energienetzstrukturen für die Energiewende zu erforschen und bereitzustellen. 2019 begann die Theorie, 2020 folgen eine Simulation und erste Pilotanalgen, ab 2022 startet der Realbetrieb in der Praxis. Denn die bis zum Jahr 2050 angestrebten energiepolitischen Bestrebungen und Klimaschutzziele der Bundesregierung („50-80-80“) machen den Transformationsprozess der derzeitigen Energielandschaft unumgänglich. Diese veränderten Rahmenbedingungen erfordern einerseits tiefgreifende Anpassungen der elektrischen Energieversorgung, andererseits eine Kopplung verschiedener Energieträger. Und damit eine Kopplung von Strom-, Gas-, Wärme- und Verkehrssektor. Im Rahmen von ENSURE optimieren Industrieunternehmen, zivilgesellschaftliche Organisationen, die FGH und weitere Wissenschaftler hierfür das Energiesystem. Dabei berücksichtigen wir alle relevanten Energieträger und die dazugehörige Infrastruktur.
Den massiven dezentralen Zubau von erneuerbaren Energieanlagen meistern
Unsere Hauptfrage dabei: Wie müssen zentrale und dezentrale Energieversorgungselemente im Gesamtsystem ausgestaltet sein, um eine zuverlässige und sichere Energieversorgung zu gewährleisten? Eine Rolle spielen dabei nicht nur technische und sozioökonomische Aspekte. Auch muss die Gesellschaft die Energieversorgungselemente akzeptieren. In den Fokus rückt:
Die Erforschung neuartiger stabiler Systemführungskonzepte auf Basis innovativer Informations- und Kommunikationstechnologien.
Die Etablierung neuer Technologien zur Leistungsübertragung, Produktion, Beschaffung, Verteilung und Verarbeitung von Daten/Informationen.
Wir denken im Projekt ENSURE neue Energienetzstrukturen. Gründe sind der dezentrale, massive Zubau von erneuerbaren Energieanlagen (EE-Anlagen), der zunehmende Stromverbrauch, u.a. durch E-Mobility und Power-to-X-Anwendungen in den unterlagerten Spannungsebenen und dass wir die häufig dezentralen, aber auch verbleibenden zentralen bzw. überlagerten Stromversorgungselemente sinnvoll miteinander verbinden wollen. Zu Letzterem zählen insbesondere große Verbraucher und Übertragungsnetze für gesamtheitlich zweckmäßigen Stromhandel und Bilanzausgleich
Die genannten Entwicklungen auf der Lastseite und beim EE-Ausbau sind dabei im Besonderen zu berücksichtigen. Sie führen neben dem Kohle- und Kernenergieausstieg dazu, dass zukünftige Flexibilitätspotentiale aus Erzeugung und Verbrauch hauptsächlich dezentral angeschlossen sind. Dadurch verschieben sich diese Flexibilitätspotentiale aus dem Übertragungsnetz (ÜN) in die Verteilnetze.